Myofasziale Triggerpunkte
befinden sich im Muskelgewebe oder den dazugehörigen Faszien (Muskelsträngen). Diese Triggerpunkte sind Stellen mit erhöhter Reizbarkeit in einem verspannten Faserbündel eines Skelettmuskels. Durch
Druck können Triggerpunkte gereizt werden, dabei überträgt jeder Muskel einen typischen Schmerz (z.B. Spannungskopfschmerz durch Triggerpunkte im oberen Trapezius) in eine oft entfernt gelegene Zone.
Vom Auslösen dieses Schmerzes kommt die Bezeichnung Triggerpoint (englisch "to trigger" = auslösen). Ein aktiver Triggerpunkt ist in der Regel nur einige Millimeter groß und reagiert bei Druck mit Schmerz. Die therapierte Person bestimmt jederzeit wie fest der Druck des Therapeuten sein darf und kann mit "Stopp" jederzeit eine Pause verlangen.
Dieser Schmerz ist zwar erst unangenehmen, führt aber bald zu einer Art "Wohlweh" und verschwindet oft ganz.
Was sind Triggerpunkte?
Unter den oben beschriebenen Umständen existieren in den Muskeln, Sehnen und Gewebe, die die Muskeln untereinander und an den Knochen bindet (Bindegewebe, Faszien) kleine, manchmal nur ein paar Millimeter große Bereiche, eben Punkte, die verändert, gequollen und berührungs- und druckschmerzhaft sind. Häufig schmerzt nicht dieser Punkt sondern auch ein anderer, sogar ein entfernter Bereich sogar in einem anderen Muskel. Dann sprechen wir über sekundäre Triggerpunkte und projizierten Schmerz. Die Triggerpunkte tun nicht nur bei Berührung und Druck weh, sie verursachen Schmerzen in den Gelenken, bei den Sehnen, und Sehnenscheiden bei Bewegung der entsprechenden Muskeln.
Wie behandelt man durch Triggerpunkte verursachte Schmerzen?
Man drückt, massiert die Punkte und dehnt anschließend den Muskel. Der Patient trägt selbst zur Heilung bei, indem er 2-3 mal täglich kurz die Muskeln dehnt. Die entsprechenden Dehnungsübungen zeigt ihm der Therapeut. Die Therapie ist schmerzloser und wirksamer, wenn man die Punkte unmittelbar vor der Behandlung kühlt. Eine andere Technik ist das sog. "Dry-Needling". Dabei sticht man mit einer Akupunkturnadel in dem Triggerpunkt herum und anschließend dehnt man wieder den Muskel. Durch die Behandlung werden die Triggerpunkte besser durchgeblutet, sie schwellen ab und verschwinden schlussendlich, lösen sich auf und mit ihnen auch die Schmerzen, die sie verursachten.
In der Regel braucht man mehrere Behandlungen in Abständen von 2-3 Tagen bis einer Woche. Wenn nach 2-3 Behandlungen keine Besserung der Schmerzen und der Bewegungen eintritt, ist diese Therapie (noch) nicht angebracht, die Triggerpunkte sind dann nicht der Hauptgrund der Beschwerden, den man weiter suchen sollte.
Bei welchen Beschwerden soll man an
Triggerpunkte denken?
Bei allen Schmerzen des Bewegungsapparates, die nicht durch eindeutige Ursachen wie Entzündung
oder mechanische Wirkung (Bandscheibenvorfall) bedingt sind. Aber auch in solchen Fällen können sich die Triggerpunkte, vor allem bei längerem Verlauf, an den Schmerzen beteiligen. Bei unklaren und
auf andere Therapien nicht reagierende Beschwerden sollte man die Muskeln auf das Vorhandensein von Triggerpunkten abklären und die (Versuchs-) Triggerpunkt-Therapie den anderen, komplizierten und
kostspieligen Untersuchungen (MRI) und Behandlungen (Stosswellentherapie, Operation) vorziehen.
Die Triggerpunkt-Therapie kann angebracht sein bei Schmerzen im Kopf-, Nacken-, Schulter-, Ellenbogen-, Hand-, Brust-, Bauch-, Lenden-, Leisten-, Hüft-, Bein-, Knie-, Wade- und Fußbereich, z.B. bei
Tennisellbogen, Sehnenscheideentzündungen, Hexenschuss, Ischias, Fersensporn.